Hund und Katz

Ich bin auf den Hund gekommen
Ich bin auf den Hund gekommen

Eine Nacht allein mit Sher, dem süßen Hund von meinem Vermieter. Er besucht seine Freundin. Ich spiele gern den Babysitter. Und sturmfrei Bude hat was. 

Seit zwei Tagen bin ich Mitglied der WhatsApp Gruppe "Ich gehe in den Park. Wer kommt mit?" Deren Mitglieder, Hundebesitzer aus der Gegend, verabreden  sich zum Hundetreff. Weites Wandern ist  hier nicht möglich, man schleppt sich in der Hitze zum nahegelegenen Park. Dort treffen sich die Hunde, ein schönes großes Rudel entsteht. Sie rennen, toben, balgen sich, während die Besitzer versuchen, sich wenig zu bewegen. Nur bei uns ist action angesagt. Meine slackline ist wirklich ein Volltreffer. Und ein Magnet. 


Der Müll vor den Häusern nervt. Die Menschen hier werfen oft ihren Müll einfach irgendwohin. Obwohl es große Gemeinschaftstonnen gibt. 

Regen täte not, ein satter Regen, der die dunklen, übel reichenden Flecken von den Wegen wäscht und die Luft erfrischt

Ein Gang mit Sher zum supermarket. Sie muss in die Obhut des Wachpersonal am Eingang und findet das nicht so lustig. Auf dem Rückweg dreht sie kurz völlig durch, schnauzt Katzen und Tauben an, zieht an der leine.

Apropos Katzen. 

Katzen. 

Katzen... sie bevölkern Haifa. Fast alle leben auf der Straße. Werden gefüttert von alten Damen, überall liegt Trockenfutter an den Wegrändern. Ob das Sinn macht, darüber lässt sich streiten. 

Im Märchen vom kleinen Muck gibt es eine Figur, die mit zahllosen Katzen in einem Haus lebt: Frau Ahafzi. Als Kind liebte ich es, wenn das Märchen an die Stelle kommt, wo die alte Frau Ahafzi ihre Katzen ruft:

Herbei, herbei! Gekocht ist der Brei! 


Sirenen vom Krankenwagen, ganz normale Einsätze - viel seltener als in Jerusalem. In Haifa ist es ruhig. 

Gestern im Bus schlich sich kurz der Gedanke ein: was, wenn genau jetzt? 

Ein Mann stand nah bei mir, ohne Tasche, ohne das auch hier übliche Mobile in der Hand, dunkler Bart, Sonnenbrille, Jeans, er schaute sich um und ich merkte, wie in mir das Kopfkino losging. Zwei Stationen später klingelte sein Handy in der Hosentasche er ging ran und sprach lachend auf hebräisch mit seinem unsichtbaren Gegenüber. Dann stieg er einfach aus und in mir ebbte etwas langsam ab, was ich nicht benennen kann. Panik wäre das falsche Wort, eher ein Moment von Schweben über dem Abgrund. Ein Vielleicht, nichts Fassbares. Etwas, woran man sich nie gewöhnen wird: Terror. 

 

Beim Abendessen erfahre ich von Manja, dass  in den Nachrichten von Krieg gesprochen wird. Krieg an der Gaza- Grenze. Raketen sind in Sderot runter gekommen. 

Die Ziele der Hamas wurden daraufhin bombardiert.