Bilder von der Produktion "Die Jüdin von Toledo"

Die Jüdin von Toledo

Regie, Idee und Text: Janne Wagler

Musikalische Leitung:Alon Wallach

Frei nach dem Roman von L. Feuchtwanger

Eine Kooperation von Theater GOBELIN und Asamblea Mediterranea

Premiere 2015 in Rottenburg

Fotos: Ute Steiner

Unterwegs

Kulturnacht 2024 - Texte aus dem Gefängnis - gelesen von Janne Wagler im Amannhof Rottenburg

Der Amannhof war in seinem Ursprung ein Gefängnis. Von den dunklen, steinernen Zellen für die armen Schlucker bis hinauf zu den beheizbaren Zellen für die Schurken der höheren Stände wurde hier eingesessen und abgebüßt. Dies nimmt die Theatermacherin Janne Wagler zum Anlass, in einer Schreibwerkstatt mit Gefangenen der heutigen Justizvollzugsanstalt sich schreibend auseinanderzusetzen.

Der Blick durchs Gitter von innen nach außen, des Ungehörte, das Ungesagte, das Unsagbare - es darf zum Wort werden. Der Gedanke darf zum Wort werden. Emotionen zulassen, sich den eigenen Emotionen stellen, sich sehnen nach dem, was kommt, nach dem DANACH, nach dem Frei sein - dies sind einige der Themen.

Ein Leit-Motto der Arbeit ist ein Gedicht von Goethe: Die Gedanken sind frei, so auch das geschriebene Wort: einmal gedacht, geschrieben, gelesen, angeschaut, erhält es Gewicht und Sinn.

In berührenden Texten wird erzählt von der Trauer, auf der schiefen Bahn gelandet sein und von der Sehnsucht, wieder ins Lot zu kommen. Die Literatur als Toröffner in ein Gedankenspiel von Möglichkeiten von Zukunft.

Als Künstlerin, als Frau, begibt sich Janne Wagler an einen Ort, an dem kaum Raum, ist für Kunst, für das Subtile. Sie schiebt sich zwischen die raue Energie, sie spürt, erforscht, gibt den verletztlichen Seiten der Männer einen Raum, sich zu zeigen. Schreibend entsteht ein Raum für Träume und Visionen.

Diesen verleiht sie ihre Stimme, und so dringen die Stimmen von Gefangenen am Abend der Kullturnacht "durch die Gitterstäbe nach außen".

und

Ein Fenster für Kafka

Kafka! Ernst, humorvoll und brandaktuell. Zu Kafkas 100-jährigem Todesjahr feiert
das Tanztheater Treibhaus zusammen mit bildendenden Künstler:innen sein Leben
und Werk. „Ein Fenster für Kafka“ ist eine von vielen Veranstaltungen im Rahmen des Festivals „Kafka lächelt“. Die Wechselausstellung der Fenstergalerie,
Kronenstraße 10, zeigt übers Jahr Zeichnungen, Objekte und Collagen von u.a. Ena Lindenbaur, Barbara Oswald, Claudia Emrich und Carlo Weiß.
Bei der Eröffnung während der Tübinger Kulturnacht am 11. Mai trägt die Schauspielerin Janne Wagler um 18:45 Uhr aus Kafkas Schriften vor. Sie bezieht
sich dabei auf Objekte von Claudia Emrich, die vom Publikum in Bewegung versetzt werden können, - bewegte Kunst also zu gesprochenem Wort. In der
Fenstergalerie sind Claudia Emrichs Werke dann noch bis Ende Juni zu sehen.
Mehr Informationen finden Sie auf www.kafka-laechelt.de

Schreibend sehen – die Straße wird zum Text.

Eine Performance

Die beiden Künstlerinnen Janne Wagler und Olga Sitner begaben sich in die Fußgängerzone vor der Stadtbibliothek und verwandelten das hier Erlebte in Wort und Bild. Begegnungen mit Passant*innen, der Wechsel von Klang, Farbe und Licht im Laufe der Stunden wurden zur Vorlage für Textfragmente und zeichnerische Skizzen, die sich aneinanderreihen wie kostbare Perlen an einer Kette. Das Geschriebene wurde auf eine Leinwand zum Mitlesen projiziert. Von den Vorübereilenden im Moment des Entstehens bereits gelesen und gedeutet, berührt dieser Vorgang nicht zuletzt auch Fragen nach den Ursprüngen unserer kreativen Momente, was Literatur sein könnte, und auch: Was vielleicht nicht?